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Erste Projekte zur sozialen Innovation ausgewählt

Staatssekretärin Birgit Honé und Landesbeauftragte Jutta Schiecke überreichten Zustimmung zum Maßnahmenbeginn an vier Projekte in der Region Lüneburg


Soziale Innovation  
Projektpartner mit Staatssekräterin Birgit Honé (hi., 4.v.r.) und Landesbeauftragter Jutta Schiecke (4.v.l.) bei der Bescheidübergabe im Kloster Lüne


Neue Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen finden, das ist das Ziel der „Sozialen Innovation“. Die niedersächsische Landesregierung hat dazu die gleichnamige Richtlinie verabschiedet. Jetzt werden nach einem Auswahlverfahren die ersten Projekte bewilligt. Vier kommen aus der Region Lüneburg (Lüneburg, Uelzen und Hagen im Bremischen).

Damit die Projektträger unverzüglich mit ihrer Arbeit beginnen können, erhielten sie vor dem Förderbescheid die Zustimmung zum Maßnahmenbeginn. Aus diesem Anlass kam Staatssekretärin Birgit Honé nach Lüneburg, um die gute Nachricht zu überbringen.


Mit sozialer Innovation sollen neue Ansätze entwickelt werden, um den negativen Auswirkungen des demografischen Wandels zu begegnen. Dazu gehören zum Beispiel die Entwicklung und Erprobung von Wege und Verfahren bei der Anpassung von Unternehmen und Arbeitskräften an den Wandel, die die Anforderungen auf andere Weise lösen als bisher. Der gesellschaftliche Nutzen steht dabei im Vordergrund. Die Bereiche der Arbeitswelt und Projekte zur Sicherung und Verbesserung der regionalen Daseinsvorsorge bilden den Schwerpunkt der Förderungen.

Zur Unterstützung bei der Projektentwicklung r werden drei „Stellen für Soziale Innovation“ gefördert:

Stelle für soziale Innovation der LAG der freien Wohlfahrtspflege; Büro Lüneburg;
Ansprechpartnerin Juliane Bauer,

Stelle für soziale Innovation des DGB Niedersachsen; Büro Lüneburg;
Ansprechpartner Rüdiger Hornbostel und

Stelle für soziale Innovation der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V.;
Ansprechpartnerin Wiebke Krohn

Die Stellen beraten, entwickeln Projektideen und unterstützen bei der Antragstellung und Projektdurchführung.

Vier der insgesamt elf in der ersten Antragsrunde ausgewählten Projekte kommen aus dem Amtsbezirk Lüneburg:


Soziale Innovation  

GesChe - Ein betriebliches Projekt zur Umsetzung präventiver Gesundheitsschutzmaßnahmen in der chemischen Industrie.
Projektträger ist die Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen Mitte gGmbH, Lüneburg

Kurzbeschreibung:

Insgesamt haben psychische Erkrankungen zugenommen und deren Folgen sind den größten Teil der steigenden Frühverrentungen verantwortlich. Digitalisierung 4.0 wird diese Entwicklung noch beschleunigen und verschärfen. Damit einher geht eine Zunahme an psychischen Belastungen.

Im Rahmen des Projektes sollen Unternehmen im Rahmen einer Prozessbegleitung dahingehend unterstützt werden, dass sie ihr betriebspraktisches Vorgehen verbessern und über Betriebsvereinbarungen und ähnliche Strukturen zu einer Komplexitätsreduktion gelangen. Die Entwicklung in den Unternehmen in Richtung Digitalisierung 4.0 soll ebenfalls Gegenstand von Workshops sein, wobei zukünftige Belastungsszenarien antizipiert werden sollen, damit die Unternehmen darauf aufbauend Gegenmaßnahmen zur Belastungsreduktion einleiten können. Der Projektträger will mit diesem Projekt die Entwicklung in Richtung 'gute Arbeit' befördern.



Weitblick Pflege - gemeinsam ans Ziel
Projektträger ist die VitaAkademie GmbH, Wittmund, Durchführungsort Lüneburg

Kurzbeschreibung:

Im Mittelpunkt des Projektes im Handlungsfeld "Wandel der Arbeitswelt" steht die Frage, welcher Ansatz dazu beitragen kann, die Pflegequalität vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung sicherzustellen. Der sich abzeichnende Pflegenotstand stellt eine gesellschaftliche Herausforderung dar. Kern des Projektes ist der Aufbau des pflegebezogenen Netzwerks "Weitblick Pflege".

Hier sollen regionale Akteure fachübergreifend zusammenarbeiten und innovative Ideen zur Sicherstellung der Pflegequalität in ländlichen Regionen fachlich fundiert und interdisziplinär abgestimmt entwickeln. Ein Ansatz ist es, die Idee der Auffächerung der Ausbildung in der Pflege in einzeln zu erwerbende berufliche Teilqualifikationen voranzutreiben.

Darüber hinaus erhalten regionale Unternehmen beratende Unterstützung bei der Entwicklung eines individuellen Zukunftskonzeptes.


Soziale Innovation  

VeLa - Versorgung auf dem Land
Projektträger ist der Paritätischer Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V., Kreisverband Uelzen

Kurzbeschreibung:

Möglichst viele kommerzielle, öffentliche, freigemeinnützige und private Akteure, die in unterschiedlicher Form einen Beitrag zur Versorgung alter und pflegebedürftiger Menschen im dünn besiedelten Flächenlandkreis Uelzen leisten, sollen mit dem Ziel vernetzt werden, die Versorgung koordiniert zu verbessern sowie Versorgungslücken aufzuspüren und aufzugreifen.

Durch breite Kooperationen soll gemeinsam die Versorgungssituation alter und pflegebedürftiger Menschen im Landkreis verbessert werden.

Angestrebt wird, dieses Versorgungsnetzwerk in die Gründung einer Sozialgenossenschaft münden zu lassen und ihm dadurch eine dauerhafte Perspektive zu geben.


Soziale Innovation  

Soziale Bürgermärkte aufbauen – Social Franchising erproben
Projektträger ist die Bürgermarkt Systemzentrale GmbH, Hagen im Bremischen

Kurzerläuterung:

In ländlichen Regionen schließen immer mehr Geschäfte, teilweise weil die Nachfrage nicht ausreicht oder weil keine Nachfolge gefunden werden kann. Damit gehen für die Menschen vor Ort nicht nur Einkaufsmöglichkeiten sondern wichtige soziale Treffpunkte verloren.

Zur Lösung dieser Herausforderungen und als Ausgangspunkt für ein lebendiges Dorfleben sollen kommerzielle Ansätze auf den sozialen Bereich übertragen werden und damit Erfahrungen gesammelt werden. Aus der kommerziellen Idee der Vermietung von Regalen als „Flohmarkt“ werden „soziale Bürgermärkte“. Die Gewinne sollen für soziale Zwecke genutzt und mit Orten für Begegnung und soziale Dienstleistungen ergänzt werden.

Soziale Dienstleistungen werden im Ort angeboten, so dass den Bewohnern die Teilhabe im Nahbereich ermöglicht wird.

Aus kommerziellem Franchising wird ein Social-Franchising-Modell entwickelt, welches die Idee von Bürgermärkten vervielfältigen soll.


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