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„Festakt“ Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft

Koordinierungsstellen eröffnen Perspektiven für Frauen und Unternehmen


Ko-Stellen  
V.l.n.r.: Thea Ohle, Petra-Johanna Regner, Verena Jagla, Lena Weiß , Kerstin Wendt, Birgit Scheibe, Ulrike Helberg-Manke, Anja Penk (ArL Lüneburg), Marion Reinhold, Angelika Becker, Andrea Kowalewski, Brigitte Kaminski

Mit einem kleinen Festakt in Verden feierten heute die acht im Amtsbezirk Lüneburg geförderten Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft symbolisch ihre Anerkennungen. Sie wurden überreicht von Anja Penk, stellvertretende Dezernatsleiterin im Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg. Die Feierstunde diente gleichzeitig zum Kennenlernen und zum Erfahrungsaustausch, sollte aber vor allem die wichtige Arbeit der Koordinierungsstellen in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.

Anja Penk überbrachte die Grüße der Landesbeauftragten Jutta Schiecke und würdigte die Arbeit der acht Koordinierungsstellen unter anderem mit den Worten: „Koordinierungsstellen eröffnen Perspektiven für Frauen und Unternehmen. Sie sind eine etablierte – unverzichtbare – Anlaufstelle für Berufsrückkehrerinnen, Wiedereinsteigerinnen, Existenzgründerinnen und Unternehmerinnen. Sie bieten Beratung, Weiterbildung, Karriereplanung, Lösungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Damit sind Sie nicht nur in ihren jeweiligen Landkreisen wichtige Ansprechpartnerinnen. Gemeinsam bilden Sie ein Beratungsnetz, das sich auf den gesamten Amtsbezirk Lüneburg positiv auswirkt und leisten mit Ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag, die Regionale Handlungsstrategie für die Region Lüneburg mit Leben zu erfüllen. Mit der heutigen Veranstaltung möchten wir unseren Beitrag dazu leisten, dieses tolle Angebot nach außen noch stärker sichtbar zu machen und „Danke“ für Ihre Arbeit zu sagen.“


Birgit Scheibe  
Birgit Scheibe als Anita Augspurg
Die Schauspielerin und Projektassistentin der Koordinierungsstelle im Landkreis Verden, Birgit Scheibe, bereicherte die Feier mit einer Szene aus dem Bühnenstück “Mach das Buch zu – heirate mich. Anita Augspurg – ein Lebensmonolog.“ Die Verdener Feministin setzte sich für Frauenwahlrecht und Geschlechtergerechtigkeit ein. Frau Scheibe begeisterte die Teilnehmerinnen mit ihrer Darstellung.
Ko-Stellen  
Netzwerk Koordinierungsstellen

Kerstin Wendt von der Wirtschaftsförderung des Landkreises Verden freute sich in ihrem Grußwort darüber, dass die Arbeit der Koordinierungsstellen vom Amt für regionale Landesentwicklung gewürdigt wird. Das Thema Frauen und Wirtschaft sei wesentlicher Bestandteil ihrer Tätigkeit. Dabei seien die Koordinierungsstellen ein wichtiger Ansprechpartner.

Ulrike Helberg-Manke, Leiterin der Koordinierungsstelle in Verden sprach zum Thema „Nebenberufliche Selbstständigkeit!? Perspektiven und Strategien“. Der Schritt in die Selbständigkeit werfe viele Fragen auf und sei für die Beratungs- und Schulungsarbeit der Ko-Stellen ein stark nachgefragter Schwerpunkt.

Die Teilnehmerinnen verabredeten, sich in diesem Kreise auf Einladung des Amtes für regionale Landesentwicklung Lüneburg wieder zu treffen und die Netzwerkarbeit weiter auszubauen.

Von links nach rechts: Thea Ohle ROW, Petra-Johanna Regner CE, Verena Jagla HK, Lena Weiß HK, Anja Penk ArL Lüneburg, Kerstin Wendt WF Verden, Birgit Scheibe VER, Ulrike Helberg-Manke VER, , Marion Reinhold CUX, Angelika Becker CUX, Andrea Kowalewski HAR. Vorne: Brigitte Kaminski LG

CE Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft von Stadt und Landkreis Celle
CUX Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft, Cuxhaven
LG Koordinierungsstelle Frau & Wirtschaft Lüneburg.Uelzen
HK Koordinierungsstelle Frau & Wirtschaft Heidekreis
VER Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft
WF Verden Wirtschaftsförderung Verden
ROW Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft Landkreis Rotenburg (Wümme)
HAR Koordinierungsstelle Frau & Wirtschaft Landkreis Harburg

Nicht dabei: Koordinierungsstelle zur Frauenförderung, Stade

Redebeitrag - es gilt das gesprochene Wort -

Anja Penk, stellvertretende Dezernatsleiterin im ArL Lüneburg

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich darf heute unsere Landesbeauftragte Jutta Schiecke vertreten. Frau Schiecke lässt Ihnen die herzlichsten Grüße ausrichten. An ihrer Stelle möchte ich Ihnen das Grußwort vortragen.

„Die Landesbeauftrage hat die Vertreterinnen aller acht im Amtsbezirk Lüneburg geförderten Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft eingeladen. Denn inzwischen haben Sie alle endlich Ihre Bewilligungsbescheide erhalten und nun dürfte Ihrer Arbeit auch formal und finanziell nichts mehr im Wege stehen.

Koordinierungsstellen eröffnen Perspektiven für Frauen und Unternehmen. Sie sind in neun von elf Landkreisen in der Region Lüneburg inzwischen eine etablierte – unverzichtbare - Anlaufstelle für Berufsrückkehrerinnen, Wiedereinsteigerinnen, Existenzgründerinnen und Unternehmerinnen.

Sie bieten Beratung - Weiterbildung – Karriereplanung, Lösungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Damit sind sie nicht nur in ihren jeweiligen Landkreisen wichtige Ansprechpartner. Gemeinsam bilden Sie ein Beratungsnetz, das sich auf unsere gesamte Lüneburger Region positiv auswirkt.

Ich möchte Ihnen jetzt das Grußwort von der Landesbeauftragten verlesen:

Das heutige Treffen ist ein guter Anlass, um auch die Bedeutung der Koordinierungsstellen für Umsetzung unserer Regionalen Handlungsstrategie für die Übergangsregion Lüneburg angemessen zu würdigen.

Sie leisten mit Ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag dafür, dass wir die strategischen Ziele der RHS erreichen können.

Und dafür möchte ich mich hier auch im Namen von Frau Schiecke bedanken!

Vor allem und zuerst danke ich Frau Helberg-Manke und dem Landkreis Verden, dass sie unser Treffen hier in Verden so kurz nach dem Jahreswechsel ermöglicht haben.

Ganz besonders danke ich dafür, dass unser kleiner Festakt durch einen künstlerischen Beitrag bereichert wird, den uns Frau Helberg-Manke gleich vorstellen wird.

Last but not least möchte ich auch ganz herzlich Frau Riggers vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung begrüßen und danken. Ich gehe davon aus, dass Sie sie alle gut kennen. Und wenn nicht, ist nachher noch genug Zeit für´s Netzwerken.

Das Land hat die stärkere Regionalisierung der Landesentwicklungs- und Strukturpolitik zu einem Schwerpunktthema erklärt.

Ziel dieses neuen Politikansatzes ist es, strukturelle Benachteiligungen einzelner Landesteile besser zu erkennen, diese durch eine integrierte Entwicklungspolitik abzumildern und die Zukunftsfähigkeit der Regionen nachhaltig zu stärken.

Wie Sie wahrscheinlich inzwischen längst wissen, hat das ArL Lüneburg dazu gemeinsam mit den regionalen Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung- eine regionale Handlungsstrategie, kurz: RHS, für die Region Lüneburg entwickelt.

Diese RHS benennt Handlungsfelder und strategische Ziele, die sich an den Investitionsprioritäten der Europäischen Struktur- und Investitionsfonds orientieren.

Sie generiert auch Kriterien für die Bewertung von Projekten. Wir wenden diese Kriterien an, wenn wir zusammen mit dem “Kommunalen Steuerungsausschuss“ unsere Voten zur regionalen Bedeutung von Förderprojekten im so genannten „Scoringverfahren“ abgeben.

Und da sind wir bei den Ko-Stellen.

Die Wirtschaft erkennt zunehmend, dass sie auf das Fachkräftepotenzial von Frauen nicht - länger - verzichten kann.

Einlassungen und Absichtserklärungen gibt es dazu schon viele.

Frauen haben aber nach wie vor im Erwerbsleben nicht dieselben Chancen.

U.a., weil die Familienarbeit nach wie vor überwiegend in ihrer Verantwortung liegt und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch nicht überall Voraussetzungen geschaffen wurden.

Ungleichheiten sind in vielen Bereichen sichtbar.

Ziel der Landesregierung ist es, nachhaltig dazu beizutragen, dass Frauen wie Männer chancengleich am Erwerbsleben teilnehmen können.

Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung hat – wer wüsste das besser als Sie - deshalb ein Arbeitsmarktprogramm speziell für Frauen entwickelt.

Ein Baustein darin ist das Förderprogramm „Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft“.

Das Programm wird vom Sozialministerium mit EU- und Landesmitteln gefördert.

In der zurück liegenden Förderperiode 2007-2013 konnten schon viele Ideen und Angebote umgesetzt werden.

Mit Beginn der neuen EU-Förderperiode 2014-2020 haben Sie erneut Fördermittel beantragt; die Anträge sind mittlerweile bewilligt.

Sie, die Koordinierungsstellen, tragen dazu bei, Arbeitsmarktprobleme von Frauen, Berufsrückkehrerinnen sowie Beschäftigten in der Elternzeit abzubauen.

Frauen werden bei ihrem Wunsch nach Erwerbstätigkeit durch Beratungs-, orientierungs- und Qualifizierungsangebote unterstützt.

Außerdem bieten Sie Beratung und Unterstützung für Existenzgründerinnen an.

Die Unternehmen in der Region begleiten Sie bei der Umsetzung familienfreundlicher Maßnahmen.

Ein Handlungsfeld unserer Regionalen Handlungsstrategie lautet „gesellschaftliche Teilhabe“.

Regionale Entwicklung kann nur erfolgreich sein, wenn sie alle Menschen einbezieht.

Gesellschaftliche Teilhabe muss gleichermaßen ermöglicht wie auch aktiv wahrgenommen werden können.

Das setzt entsprechende Angebote voraus.

Die Ziele dieses Handlungsfeldes können nur durch aktive Mitwirkung und mit Hilfe kompetenter Netzwerke aus engagierten Akteuren erreicht werden.

Ein gutes Beispiel dafür sind die Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft.

Sie entwickeln u.a. neue Wege für familienfreundliche Arbeitsbedingungen und erschließen so qualifizierte Arbeitskräfte für den Arbeitsmarkt.

Dazu bieten Sie auf der Basis enger Kontakte zur regionalen Wirtschaft ein breites Servicepaket.

Unsere Regionale Handlungsstrategie benennt unter den prioritären Projekten ausdrücklich die Weiterentwicklung der Koordinierungsstellen.

Ein weiteres sehr wichtiges Ziel unserer RHS lautet „Bildung/Qualifizierung“.

Inhaltlich ist es auf umfassende Maßnahmen zur Entwicklung und Sicherung des regionalen Fachkräfteangebots fokussiert.

Es gilt, die Erwerbsbeteiligung durch innovative Konzepte zu steigern.

Sie helfen bei der Zielerreichung ganz konkret indem Sie sich für flexible Arbeitsmöglichkeiten für Frauen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen.

Außerdem initiieren Sie Orientierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für arbeitslose Frauen und unterstützen zukunftsorientierte Personalentwicklung.

In überbetrieblichen Bündnissen setzen die Ko-Stellen sich dafür ein, dass qualifiziertes Personal angeworben und erhalten wird und arbeitsplatzbezogene Qualifikationen erhalten bleiben.

„Innovation“ ist ein weiteres Handlungsfeld unserer RHS.

Unter dieses Thema fallen u.a. auch die Förderung neuer unternehmerischer Tätigkeit und die Schaffung günstiger Voraussetzungen für Existenzgründungen.

Dazu sollen u.a. bestehende und bewährte Instrumente der Existenzgründungs- und Nachfolgeberatung fortgesetzt und regionsweit in jeden Landkreis übertragen werden.

Sie als Bindeglied zwischen der regionalen Wirtschaft, dem Arbeitsmarkt und den in Ihrem Einzugsgebiet lebenden Frauen setzen sich dafür ein, dass qualifizierte Arbeitskräfte und damit wichtiges Innovationspotential in der Region gehalten werden kann.

Mit der Unterstützung von Unternehmerinnennetzwerken tragen Sie ebenfalls zum Innovationsgeschehen und zur Wettbewerbsfähigkeit aller Betriebe bei.

Außerdem beraten und schulen Sie Existenzgründerinnen umfassend von der Frage der Rechtsform, des Businessplans und des Marketings bis hin zur Werbung. Denn hier gibt es nach wie vor Unterstützungsbedarf.

Ein Thema beschäftigt da uns und Sie alle in dieser Zeit ganz besonders:

Der nicht abreißende Strom an Zuwanderern stellt uns alle vor neue Herausforderungen.

Neben Registrierung und Unterbringung stellt sich die Frage, wie eine Willkommenskultur aussehen und wie Integration gelingen kann.

Integration kann nur gelingen und kulturelle Vielfalt kann nur gelebt werden,

wenn Sprachbarrieren abgebaut,

wenn gemeinsame Werte auf der Basis unserer demokratischen Grundwerte entwickelt und anerkannt werden.

Lassen Sie mich aus aktuellem Anlass an dieser Stelle noch eines ganz deutlich sagen:

der Platz von Frauen in unserer Gesellschaft ist genau da, wo SIE es will und dieser Platz ist nach meiner festen Überzeugung nicht verhandelbar!

Das muss jeder wissen und akzeptieren, der hier Zuflucht finden will!

Und natürlich ist die Eingliederung in den Arbeitsmarkt wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Integration.

Das ArL hat in seiner RHS im Handlungsfeld „Gesellschaftliche Teilhabe“ Potenziale beim Ausbau einer regionalen Willkommenskultur erkannt.

Im Handlungsfeld „Bildung und Qualifizierung“ sehen wir u.a. Potenzial bei regional relevanten Beratungs- und Qualifizierungsangeboten.

Auch die Koordinierungsstellen haben sich längst auf diese neuen Herausforderungen eingestellt.

Sie bieten Frauen mit Migrationshintergrund Beratung und Hilfe bei der Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen.

Sie bieten Foren, auf denen Arbeitgeber und potenzielle Arbeitnehmerinnen Gespräche führen, sich gegenseitig vorstellen und austauschen können.

In gemeinsamen Veranstaltungen mit Gleichstellungsbeauftragten und Integrationsbeauftragten geben Sie Migrantinnen, die in den Arbeitsmarkt einsteigen wollen, Orientierungshilfen.

Meine Damen,

ich stelle fest, dass die Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft unverzichtbar sind. Sie tragen mit ihren vielfältigen Aktivitäten wesentlich dazu bei, dass die vom ArL gemeinsam mit den Landkreisen und weiteren Akteuren entwickelte Handlungsstrategie umgesetzt wird und damit die Ziele der neuen regionalen Landesentwicklungspolitik erreicht werden.

Dafür bedanke ich mich und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg für Ihre Arbeit.“

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