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380-kV-Leitung Dollern-Landesbergen

ArL Lüneburg leitet erneutes Beteiligungsverfahren zum geplanten Umspannwerk in der Samtgemeinde Grafschaft Hoya ein


Das Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Lüneburg hat am heutigen Mittwoch, 30.8.2017, ein erneutes Beteiligungsverfahren zu möglichen Standorten für ein neues Umspannwerk im Raum der Grafschaft Hoya eingeleitet.

Bereits im April 2017 hatte das ArL Lüneburg das Raumordnungsverfahren für eine neue 380-kV-Höchstspannungsleitung zwischen Dollern und Landesbergen einschließlich eines neuen Umspannwerks im Raum der Grafschaft Hoya eröffnet. Viele Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, um sich in das Verfahren einzubringen – rund 170 Stellungnahmen erreichten das ArL Lüneburg. Außerdem nahmen mehr als 90 Träger öffentlicher Belange Stellung.

In Reaktion auf das Beteiligungsverfahren hat die Vorhabenträgerin – die TenneT TSO GmbH – drei zusätzliche Suchräume für das geplante Umspannwerk in die Antragsunterlagen für das Raumordnungsverfahren aufgenommen und am 25.08.2017 beim ArL Lüneburg eingereicht. Die geänderten Antragsunterlagen machen eine erneute Beteiligung erforderlich. Sie bietet den berührten Trägern öffentlicher Belange und der Öffentlichkeit die Möglichkeit, zu den Standortvorschlägen und zum erweiterten Standortvergleich Stellung zu nehmen.

Die Antragsunterlagen sind ab dem 1.9.2017 im Internet verfügbar unter www.arl-lg.niedersachsen.de (unter „Strategie und Planung“ und „Raumordnung“). Sie werden zudem ab dem 4.9.2017 für die Dauer eines Monats im Rathaus der Samtgemeinde Hoya ausliegen und können dort eingesehen werden (Ort: Rathaus der Samtgemeinde Grafschaft Hoya, Schloßplatz 2, 27318 Hoya/Weser; Öffnungszeiten: montags bis freitags von 08.00 Uhr bis 12.00 Uhr und donnerstags von 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr sowie nach besonderer Vereinbarung).

Das ArL Lüneburg bietet in Zusammenarbeit mit der Vorhabenträgerin (TenneT TSO GmbH) und der Unteren Landesplanungsbehörde des Landkreises Nienburg verfahrensbegleitend eine Bürgersprechstunde an:

Hoya, 12. September 2017, 15:00-19:00 Uhr
Rathaus der Samtgemeinde Grafschaft Hoya
Schloßplatz 2
27318 Hoya/Weser

Hier haben Interessierte vor Ort die Möglichkeit, Erläuterungen zu den Antragsunterlagen einzuholen und Nachfragen zum Verfahren zu stellen. Um Wartezeiten zu vermeiden, wird um vorherige Anmeldung gebeten (Tel.: 04131-151328).

Jede Bürgerin und jeder Bürger kann sich bis zum 18. Oktober 2017 bei der Gemeinde zum Vorhaben äußern. Diese gibt die eingegangenen Stellungnahmen an das ArL Lüneburg als zuständige Raumordnungsbehörde weiter. Zur Vereinfachung des Verfahrens können die Stellungnahmen auch in elektronischer Form direkt an die E-Mail-Adresse der Landesplanungsbehörde (rov-p24@arl-lg.niedersachsen.de) abgegeben werden. Alle Stellungnehmer erhalten eine Eingangsbestätigung seitens des ArL Lüneburg.

Hintergrund:

Am 21.4.2017 hatte das ArL Lüneburg das Raumordnungsverfahren für eine neue 380-kV-Höchstspannungsleitung zwischen Dollern und Landesbergen einschließlich eines neuen Umspannwerks im Raum der Grafschaft Hoya eingeleitet. Der Leitungsabschnitt Dollern-Landesbergen ist Teil des Gesamtvorhabens „Höchstspannungsleitung Stade-Sottrum-Wechold-Landesbergen“, das im Bundesbedarfsplangesetz unter der Vorhaben-Nummer 7 geführt wird. In den im April 2017 veröffentlichten Raumordnungsunterlagen wurden vier Suchräume als mögliche Standorte für den Bau eines neuen Umspannwerkes identifiziert und vergleichend bewertet. TenneT kam darin zu dem Ergebnis, dass der Standort südlich von Magelsen vorzugswürdig ist und beantragte diesen daher für die landesplanerische Feststellung.

Im Rahmen des Beteiligungsverfahrens, welches das ArL Lüneburg im zweiten Quartal 2017 durchführte, wurden neue Suchräume für ein Umspannwerk in der Grafschaft Hoya vorgeschlagen - nordöstlich von Mehringen und bei Hoyerhagen/Tivoli. Ergänzend hat TenneT zudem einen Standort südwestlich von Mehringen mit in die Prüfung aufgenommen. Auf der Basis des erweiterten Standortvergleichs stuft TenneT die Standortalternative südlich von Magelsen weiterhin als vorzugswürdig ein, bescheinigt dem Standort nordöstlich von Mehringen aber, ernsthaft als Alternative in Betracht zu kommen.

Im Beteiligungsverfahren sind neben den Vorschlägen für zusätzliche Umspannwerk-Suchräume auch Hinweise und Vorschläge zum Trassenverlauf der geplanten 380-kV-Leitung eingegangen. Sie führen nach jetzigem Kenntnisstand nicht zu einer grundsätzlich anderen Bewertung der Variantenvergleiche. Hinweise zur konkreten Vorhabenrealisierung, z.B. zur Optimierung von Trassenverläufen, zu möglichen Maststandorten, zur Leitungstechnik oder zu Standorten von Kabelübergangsanlagen werden im Zuge der Erwiderung der eingegangenen Stellungnahmen thematisiert und können im nächsten Genehmigungsschritt, dem Planfeststellungsverfahren, aufgegriffen werden. Eine erneute Auslegung im Raumordnungsverfahren ist hierfür nicht erforderlich. Das erneute Beteiligungsverfahren beschränkt sich daher auf den erweiterten Standortvergleich für ein neues Umspannwerk im Raum der Grafschaft Hoya und die zugehörigen Antragsunterlagen.

Ausblick auf das weitere Verfahren:

Zurzeit erfolgt beim ArL Lüneburg die Auswertung aller Stellungnahmen, die im Rahmen des ersten Beteiligungsverfahrens (April-Juni 2017) eingingen. Diese Stellungnahmen fließen ebenso wie diejenigen, die im jetzt eröffneten, erneuten Beteiligungsverfahren eingehen, in die Prüfung der Raumverträglichkeit ein. Der Abschluss des Raumordnungsverfahrens wird für Anfang 2018 angestrebt.

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