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Neue Chancen durch Soziale Dorferneuerung

Kommunen und ArL Lüneburg trafen sind zum ersten Workshop


 
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am ersten Workshop

Die soziale Dorfentwicklung ist eine hervorragende Chance, das soziale Miteinander im Dorf zu stärken.

In ihrer Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Workshop in Lüneburg betonte Landesbeauftragte Monika Scherf, die beteiligten Kommunen könnten als Pioniere dieser neuen Idee die Weichen für die zukünftige Dorfentwicklung stellen. Anders als bei der herkömmlichen Dorfentwicklung ginge es zunächst nicht um investive Projekte. Investive Projekte sind bauliche Maßnahmen wie zum Beispiel Gebäudeumnutzungen oder Sanierungen oder der Ausbau von Straßen und Plätzen.
Sondern es ginge um den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern in den Kommunen. Die Struktur vieler Dörfer verlange es, dass bei der Bewältigung der Aufgaben die Wünsche und Erfordernisse der verschiedenen Orte beachtet werden. Gemeinsames Anpacken würde das WIR-Gefühl in den Dörfern stärken, so Monika Scherf.

Drei Dorfregionen mit acht Gemeinden aus dem Zuständigkeitsbereich des Amtes für regionale Landesentwicklung (ArL) Lüneburg hatten es bei der Fortschreibung des Dorfentwicklungsprogramms im Juni 2018 geschafft. Sie wurden in das Niedersächsische Dorfentwicklungsprogramm aufgenommen und nehmen am Modellprojekt „Soziale Dorfentwicklung“ teil.

Annika Wangerin, Dezernatsleiterin für die Strukturförderung ländlicher Raum im ArL Lüneburg erläuterte den Weg, den die beteiligten Kommunen nun gehen müssen.

Die erste Phase sei auf zwei Jahre angelegt. In dieser Zeit müssten Dorfmoderatoren ausgewählt und ausgebildet werden. Dabei kämen in erster Linie interessierte Bürgerinnen und Bürger in Frage. Diese werden zum Beispiel mit Unterstützung der Freiwilligenakademie Niedersachsen ausgebildet. In den zwei Jahren würden Ideen für Zukunft der Dörfer entwickelt. Konkrete Projekte könnten in dieser Zeit bereits umgesetzt werden, allerdings ohne Förderung aus Mitteln der Dorferneuerung. Diese kämen erst nach diesem Zeitraum dazu, wenn für alle beteiligten Kommunen der Startschuss für die investive Förderung falle.

Vieles sei an dieser Stelle Pionierarbeit, so Annika Wangerin. Es gäbe keine konkrete Richtlinie für die Soziale Dorfentwicklung. Diese würde das Landwirtschaftsministerium aus der weiteren Entwicklung des Modellprojektes und den Erfahrungen der Beteiligten erarbeiten.

Die beteiligten Dorfregionen müssen nun die ersten Schritte gehen. Im Workshop wurde deutlich, dass diese dabei vor unterschiedlichen Herausforderungen stehen. Während in Findorff-Land bereits Arbeitskreise getagt haben und Interesse an der Dorfmoderation bestünde, haben Ahlerstedt und Vastorf-Thomasburg die Aufgabe, geeignete Bürgerinnen und Bürger zu gewinnen. Wichtig sei es, auch jüngere Einwohner dafür zu begeistern.

Die Teilnehmer des ersten Treffens vereinbarten, den nächsten Workshop bereits Ende November in Ahlerstedt durchzuführen. Allen ist es wichtig, gerade in der Anfangsphase gemeinsam offene Fragen zu klären und sich miteinander abzustimmen: Der Wettbewerb vor Aufnahme ins Programm sei vorbei, nun könne man an einem Strang ziehen und das Modellprojekt gemeinsam angehen.

Für das Modellvorhaben „Soziale Dorfentwicklung“ in Niedersachsen hat das Landwirtschaftsministerium ein Konzept erarbeitet. Ein gutes Beispiel, welche Erfolge mit dem angestoßenen Prozess erzielt werden können bietet die Ideenwerkstatt Dorfzukunft in Flegessen (Stadt Bad Münder).

Konzept Modellvorhaben Soziale Dorfentwicklung, Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Hannover 2018

  Konzept Modellvorhaben soziale Dorfentwicklung
(PDF)

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