Artikel-Informationen
erstellt am:
17.11.2021
Ansprechpartner/in:
Manuela Gaedicke
Quo vadis, Europa? Dieser Frage widmete sich am gestrigen Dienstag eine gemeinsame Veranstaltung von Europe Direct Lüneburg, des Amtes für regionale Landesentwicklung (ArL) Lüneburg und der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg im Forum des Castanea-Hotels in Adendorf.
Als Keynote-Speaker war dafür der ehemalige EU-Kommissar, Günther Oettinger, nach Lüneburg angereist. In seiner Rede „Wirtschaft, Klima, Sicherheit – die Perspektiven für Europa und Deutschland während und nach der Pandemie“ sprach er sich ganz klar für ein stärkeres Europa aus. Oettinger fokussierte dabei Wirtschaft und Sicherheit, vor allem im Vergleich zum großen Player China, ging aber auch auf die Themen Klima und Bildung ein.
Durch den Abend führte IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert. Er konnte neben Günther Oettinger auch Matthias Wunderling-Weilbier, Staatssekretär im Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, die Landesbeauftragte Monika Scherf, Professor Dr. Stefan Kooths, Leiter Prognosezentrum im Institut für Weltwirtschaft und den Präsidenten der IHK Lüneburg-Wolfsburg, Andreas Kirschenmann begrüßen.
Immer wieder Thema an diesem Abend: Wie geht Deutschland mit den Folgen der Pandemie um?
Staatssekretär Matthias Wunderling-Weilbier betonte: „Die Europäische Union hat mit dem Wiederaufbauprogramm React EU ein wirksames Mittel gegen die Herausforderungen der Pandemie entwickelt, das in Niedersachsen auch in den ländlichen Räumen ankommt. Nichtsdestotrotz müssen wir Europäeri:nnen die richtigen Schritte gehen, um effektiven Klima- und Umweltschutz, nachhaltiges Wachstum und sozialen Zusammenhalt in der Europäischen Union voranzubringen.“
Die Folgen der Corona-Pandemie und die Zukunft Europas waren auch Thema in der anschließenden Podiumsdiskussion. „Es ist wichtig, dass wir darüber ins Gespräch kommen und dabei die europäische Sichtweise miteinbeziehen. Wenn man sich allein die Entwicklung unserer Innenstädte anschaut, haben wir alle gemerkt, welche Auswirkungen die Pandemie unmittelbar und lokal für unsere Wirtschaft hat“, so die Landesbeauftragte Monika Scherf, die das Gespräch mit hochkarätigen Gästen moderierte. „Ich bin froh, dass wir heute mit Fachleuten auf die langfristigen Auswirkungen im europäischen Kontext schauen.“
Der Präsident der IHK Lüneburg-Wolfsburg, Andreas Kirschenmann, hob hervor: „Die Pandemie hat gezeigt, dass man besonders bei der Digitalisierung mehr Tempo machen muss. Darüber hinaus sind die Entscheidungssysteme für dynamische Entwicklungen in der EU aktuell zu langsam. Europa und Deutschland müssen schneller werden.“
Professor Dr. Stefan Kooths, Leiter Prognosezentrum im Institut für Weltwirtschaft, lieferte interessante wissenschaftliche Ansätze. Wirtschaftlich gebe es derzeit keinen Grund zur Sorge. Die Lieferengpässe und gestiegenen Rohstoffpreise, die die Wirtschaft derzeit umtreiben, seien Symptome des sehr schnellen „Wiederhochfahrens“ nach dem ersten Tief, das die Pandemie ausgelöst habe. Er blickte für die 2020er-Jahre optimistisch auf den Arbeitsmarkt.
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erstellt am:
17.11.2021
Ansprechpartner/in:
Manuela Gaedicke