Freizeit- und Urlaubsmobilität nachhaltig gestalten

Am 5. Dezember 2022 haben rund 30 Zukunftsgestalter:innen im ArL Lüneburg über Möglichkeiten gesprochen, Mobilität für Freizeit und Urlaub in den elf Landkreisen der Region Lüneburg klima- und umweltfreundlicher zu organisieren. Viele Tourismusorte und -regionen würden durch weniger Autoverkehr attraktiver und mehr Lebensqualität für die Bevölkerung bieten. Neben einem Informationsblock über Beteiligungsprozesse der Nahverkehrsplanung, Gestaltungsmöglichkeiten des kommunalen Mobilitätsmanagements, neue Web-Apps wie Naturtrip Niedersachsen, Marketingkooperationen zwischen Verkehrsunternehmen und Tourismusorganisationen und die künftige Rolle von Echtzeitdaten wurde intensiv über neue Formen der Zusammenarbeit diskutiert.

Rund 30 Teilnehmer:innen aus Verkehrsplanung/Mobilitäts- und Destinationsmanagement aus zehn Landkreisen, der TourismusMarketing Niedersachsen GmbH, der Landesnahverkehrsgesellschaft, KVG Stade, Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen, dem DELFI-Federführer Connect Fahrplanauskunft GmbH Niedersachsen und Planungsbüros fanden zahlreiche Möglichkeiten, Mobilität künftig besser zu organisieren: Mobilitätsstationen, die unterschiedliche Dienste bündeln, Point of Interests gezielt anbinden, Runde Tische zwischen kommunalem Mobilitätsmanagement und Tourismusverantwortlichen einrichten oder das Mobilitätsangebot gezielter zu kommunizieren: das sind nur einige Beispiele, die als Handlungsoptionen identifiziert wurden.

Die Veranstaltung hat gezeigt, dass der bisherige Fokus in der Verkehrsplanung auf Schülerverkehr und Erwerbsarbeit künftig erweitert werden sollte. Eine Analyse des dwif für Niedersachsen hat etwa 280 Mio. Tagesreisen pro Jahr ermittelt (Quelle: dwif 2022). Bei einer durchschnittlichen Entfernung pro Tagesreise von 50 Kilometern entstehen allein im Tagesausflugsverkehr 21 Mrd. Personenkilometer mit dem Auto (ohne Urlaubs- und Freizeitverkehr).

Dass digitale Anwendungen bei Auskunfts- und Buchungsfunktionen künftig eine wichtige Rolle spielen werden, war konsens. Das allein reicht jedoch nicht: Qualität der Verkehrsmittel, Schienen- und Wegeinfrastruktur ausbauen, Sharing-Angebote (Räder, Scooter) für die letzte Meile aufbauen und die Fahrradmitnahme im ÖPNV zu verbessern, gehören ebenso zu grundlegenden Aufgaben. Einig waren sich die Teilnehmenden, dass der Fokus der Angebotsentwicklung auf den Kundenbedürfnissen liegen muss, um eine touristische Mobilitätswende einzuläuten.