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OECD-Studie zur Metropolregion Hamburg vorgestellt

Chancen und Herausforderungen im internationalen Maßstab


Ludger Schuknecht, Stv. Generalsekretär OECD, Ministerpräsident Stephan Weil, Staatsrat Andreas Rieckhof (v.l.n.r.)   Bildrechte: © Philip Erpebeck (über Pressestelle der Metropolregion Hamburg)
Ludger Schuknecht, Stv. Generalsekretär OECD, Ministerpräsident Stephan Weil, Staatsrat Andreas Rieckhof (v.l.n.r.) © Philip Erpebeck

Die OECD hat ihr Gutachten vorgelegt, wie die Metropolregion Hamburg im internationalen Vergleich aufgestellt ist. Die Metropolregion Hamburg ist die erste deutsche Region, die sich einem solchen Gutachten zur Regionalentwicklung stellt. Ziel war es, Impulse zur Stärkung der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit zu erhalten. In der knapp 200-seitigen Analyse gibt die OECD nun über 50 Empfehlungen in sechs Themenfeldern.

Die Metropolregion Hamburg hat ihre Position zur Nutzung globaler Zukunftschancen untersuchen lassen. Jetzt wurde das Gutachten mit seinen Handlungsempfehlungen von der OECD veröffentlicht und im Rahmen der Regionalkonferenz der Metropolregion Hamburg am 23. September im niedersächsischen Seevetal vorgestellt.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat die Konferenz eröffnet und sagte in seinem Grußwort: “Die Entwicklung in der Metropolregion Hamburg ist für ganz Norddeutschland von Bedeutung und das gilt auch für Niedersachsen insgesamt. Der OECD-Bericht bringt Stärken und Schwächen klar auf den Punkt. Niedersachsen wird engagiert daran mitwirken, die Metropolregion Hamburg insgesamt noch stärker zu machen. Herzlichen Dank an die OECD - das Gutachten ist eine gute Grundlage für die weitere Arbeit in der Metropolregion.“

Ludger Schuknecht, Stellvertretender Generalsekretär der OECD sagte in seiner Einführung: „Um den Erfolg dieser dynamischen Metropolregion langfristig zu sichern, empfiehlt die OECD: Think big! In größeren Kategorien zu denken, grenzüberschreitend zu planen und zu kooperieren - darin liegt der Schlüssel, um die Metropolregion Hamburg noch erfolgreicher, attraktiver und nachhaltiger zu gestalten.“

Die OECD beleuchtet in dem Gutachten, wie die Metropolregion Hamburg im internationalen Vergleich in Bereichen der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit aufgestellt ist.

Sie gibt Empfehlungen, die helfen sollen, die Potenziale in der Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit besser zu nutzen, einen beschleunigten Wachstumspfad einzuschlagen und die Lebensqualität der in der Region lebenden Menschen zu erhöhen. Dabei erachtet die OECD sechs Handlungsschwerpunkte als vorrangig: Innovation, Bildung und Fachkräfte, Digitalisierung, Wohnraum- und Verkehrsplanung, erneuerbare Energien sowie Kultur- und Tourismusmarketing.

Neben der ausführlichen Analyse gibt die OECD mit ihren Handlungsempfehlungen Impulse für eine langfristige positive Entwicklung der gesamten Region. Diese richten sich im Wesentlichen auf die Überwindung der politischen Fragmentierung:

So empfiehlt sie, in größeren inhaltlichen Kategorien, ambitioniert und grenzüberschreitend zu denken und Kräfte und Finanzmittel über die vier Länder hinweg zu bündeln. Sie fordert die Metropolregion Hamburg auf, diese gemeinsamen Maßnahmenbündel rasch und wirksam umzusetzen. Die OECD bescheinigt der Region eine einzigartige strategische Lage entlang des Transport- und Handelskorridors von Oslo über Göteborg und Kopenhagen nach Hamburg. Sie empfiehlt, die Zusammenarbeit mit dieser Region zu verstärken.

Im Schwerpunktthema Innovation unterstreicht die OECD das Potential der Metropolregion Hamburg zu einer global führenden Rolle im Bereich erneuerbaren Energien. Die OECD wertet die länderübergreifende Zusammenarbeit in Wirtschaftsclustern wie Luftfahrt und erneuerbaren Energien als ausgezeichnet. Hier empfiehlt sie eine gemeinsame Fokussierung, um Synergien auszuschöpfen und die Region international attraktiver und wettbewerbsfähiger zu machen. Sie rät zu einer stärkeren Zusammenarbeit in Form einer regionalen Innovationsstrategie.

Um die wirtschaftliche Entwicklung anzukurbeln, kommt es der OECD entscheidend darauf an, stärker in Bildung und Fachkräfte zu investieren. Dazu schlägt sie vor, die Forschungs- und Entwicklungsaktivität zu steigern und Wissenschaft und Wirtschaft stärker zu verzahnen. Die Voraussetzungen dafür sind gut, beheimatet die Region doch zahlreiche führende Forschungsinstitute wie den European XFEL und verfügt über eine dynamische Start-Ups Szene.

Im internationalen Vergleich bietet die Metropolregion eine bessere Breitband-Grundversorgung als Regionen wie Barcelona oder Göteborg. Allerdings herrscht zwischen Stadt und Land noch ein Ungleichgewicht. So reichen die Empfehlungen im Schwerpunktthema Digitalisierung vom besseren Breitbandausbau im ländlichen Raum über Qualifizierungsangebote für Arbeitnehmer und Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmen bis hin zu und digital gestützten öffentlichen Dienstleistungen und intelligenten Verkehrssystemen.

Im Schwerpunktthema Planung liegt der Fokus der OECD auf den Bereichen Wohnen und Verkehr. Obwohl die Raumplanung in den vier Ländern der Metropolregion auf verschiedenen Verwaltungsebenen erfolgt, würde eine integrierte Wohnungsbau- und Verkehrsplanung helfen, zukünftig den Anforderungen des Wohnungsmarktes und der Verkehrsentwicklung besser gerecht zu werden.

Die Lebensqualität in der Region wird als relativ hoch und vielfach besser als in anderen Regionen der OECD bewertet. Bei der Vermarktung der Region sollten laut OECD insbesondere die Vielfalt betont werden, die Stadt und Land bieten. Eine gemeinsame Strategie könne Tourismus und nachhaltige Mobilitätsplanung miteinander verbinden, um ein gemeinsames Marketing für alle Gebiete der Metropolregion Hamburg zu entwickeln.

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