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Neue Co-Working-Spaces auf dem Land realistisch

LEADER-Region Kehdingen-Oste stellt Machbarkeitsstudie vor


Die Samtgemeinde Nordkehdingen hat als Projekt der LEADER-Region Kehdingen-Oste die Realisierbarkeit von bis zu vier Coworking-Spaces in der Region durch Gutachter prüfen lassen. Nach der Prüfung der örtlichen Situation, anderer Coworking- Einrichtungen im ländlichen Raum und einer umfangreichen Öffentlichkeitsbeteiligung kommen diese nun zu dem Ergebnis, dass in der Region eine ausreichende Nachfrage für vier kleinere Coworking-Spaces existiert.

Sprunghaft angestiegene Akzeptanz von Mobilem Arbeiten

Die Corona-Pandemie war Risiko und Chance zugleich: Kaum hatte die Samtgemeinde Nordkehdingen Anfang 2020 eine Machbarkeitsstudie zur Realisierbarkeit von bis zu vier Co- Working-Einrichtungen in der Region in Auftrag gegeben, brachte die Corona-Pandemie den Fahrplan für die Untersuchung nicht nur in Hinblick auf die geplante Öffentlichkeitsbeteiligung kräftig durcheinander. Schnell zeigte sich jedoch, dass die Corona-bedingte Aufweichung der Präsenzpflicht am Arbeitsplatz das Interesse an neuen Arbeitsformen und -orten geradezu beflügelt. Da die Arbeit im Homeoffice nicht für jeden gleich gut möglich ist, kann ein wohnortnaher Arbeitsplatz in einer Coworking-Einrichtung eine gute Alternative darstellen. „Die sprunghaft gestiegene Akzeptanz von Arbeitsorten außerhalb der Unternehmensstandorte in der Corona-Pandemie hat damit vermutlich das Interesse an Coworking- Einrichtungen deutlich erhöht“, sagt Thilo Ramms, der mit einem Beraterteam der Büros regecon und KoRiS die Machbarkeitsstudie erstellt hat.

Die Bedarfsabschätzung der Machbarkeitsstudie, die unter anderem über eine Umfrage und eine öffentliche Infoveranstaltung erfolgte, hat neben Homeoffice-berechtigten Arbeitnehmern Selbständige, kleine Unternehmen, Freiberufler und Kreative als Interessenten für die Coworking-Einrichtungen ergeben, weiterhin auch Urlauber, die tageweise einen Schreibtisch benötigen, oder Studierende, die lernen oder eine Studienarbeit schreiben müssen. Insgesamt wollen bis zu 130 Personen aus allen Regionsteilen zeitweise oder dauerhaft einen Arbeitsplatz in einer Coworking-Einrichtung nutzen, wenn ein entsprechendes Angebot existiert. „Die Zahl der Nutzungsinteressenten fällt in den südlichen Teilen der LEADER-Region Kehdingen- Oste höher aus als in den nördlichen Regionsteilen“, erläutert Jeanett Kirsch vom Büro KoRiS als Co-Autorin der Studie die Nachfrage.

Leistungsfähiger Internet-Anschluss wichtig

Im Ergebnis schlagen die Gutachter vor, in der Gemeinde Drochtersen und der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten jeweils einen Coworking-Space mit ca. 14 Arbeitsplätzen sowie in der Samtgemeinde Nordkehdingen und dem Cuxhavener Regionsteil jeweils einen Coworking- Space mit ca. 6 Arbeitsplätzen einzurichten. Die Coworking-Einrichtungen sollten von einem gemeinsamen Träger, der übergeordnet für die Administration und Vermarktung zuständig ist, betrieben werden. Eigentümer der Einrichtungen könnten jedoch sowohl die öffentliche Hand als auch Privatpersonen bzw. -unternehmen sein. Die Arbeitsplätze in den Coworking-Spaces sollten zum größeren Teil in Einzelbüros angesiedelt sein und eine professionelle Arbeitsausstattung, insbesondere aber einen sehr leistungsfähigen Internet-Anschluss von mehr als 100 Mbit/s haben. „In einer immer stärker digitalisierten Arbeitswelt bremsen sich die Nutzer sonst gegenseitig aus“, kommentiert Thilo Ramms vom Büro regecon diese Standortanforderung. Weitere Anforderungen an Standort, Infrastruktur und Ausstattung der Coworking-Spaces sind der Machbarkeitsstudie zu entnehmen. Diese enthält aus Gutachtersicht auch erste Vorschläge für potenzielle Standorte und Immobilien.

Ergebnisse sollen bald öffentlich vorgestellt werden

Für die Samtgemeinde Nordkehdingen und die weiteren Kooperationsgemeinden der LEADER- Region Kehdingen-Oste hat der ehemalige Samtgemeindebürgermeister von Nordkehdingen, Edgar Goedecke, die Studie betreut: „Wir freuen uns über das positive Ergebnis der Untersuchung und müssen jetzt die nächsten Schritte zur Realisierung der Coworking- Einrichtungen ergreifen. Da hierfür eventuell öffentliche Mittel erforderlich sein werden, sind jetzt die genannten Standort(Samt-)Gemeinden am Zuge, die weiteren Planungen durch entsprechende Ratsbeschlüsse abzusichern und voranzutreiben.“

Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen zu einem späteren Zeitpunkt, wenn es die Corona-Lage zulässt, in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt werden. Die Studie und eine Kurzfassung sind gemeinsam mit weiteren Informationen zum Coworking-Projekt im Internet unter www.leaderregion-kehdingen-oste.de oder auf der Facebook-Seite www.facebook.com/KehdingenOsteCoworking/ verfügbar.

Auskünfte erteilt außerdem die Geschäftsstelle der LEADER-Region Kehdingen-Oste (E-Mail an coworking@leaderregion-kehdingen-oste.de, per Telefon unter 04144/209 9108).


Text: LEADER-Region Kehdingen-Oste

Mädchen am Schreibtisch auf dem Feld   Bildrechte: Wagner, LEADER-Region Kehdingen-Oste
Ansprechpartner Dezernat 3

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