Niedersachsen klar Logo

Ankerplatz Stade

Ein Reallabor für den Marktplatz der Zukunft


Wie machen wir unsere Innenstädte nach der Pandemie wieder zu einem „Place to be?“ Und wie entstehen in turbulenten Zeiten soziale Netzwerke, die diesen Namen auch wirklich verdienen? Mit diesen Fragestellungen beschäftigt sich das Projekt Ankerplatz Stade und belebt einen zentralen Platz in der Hansestadt mit einem maritimen Dorf aus umgebauten Schiffscontainern.

Geplant und in Teilen bereits umgesetzt ist ein vielfältiger Mix aus verschiedenen Nutzungszwecken, die die Menschen wieder runter vom Sofa und rein in die Stadt bringen. Mit dem Programm Zukunftsräume Niedersachsen konnte die so genannte Keimzelle des Projekts als Anschubleistung finanziert werden. Bestandteil der Förderung sind ein Multifunktionsbereich in 2x40-Fuß-Containern mit Sanitäranlagen sowie eine Bühne im Seecontainer für Kunst & Kultur. Darüber hinaus wurde ein digitaler Radcontainer zur sicheren Abstellung sowie eine kreative Spielplatzbox in Anlehnung an ein Containerschiff realisiert. Ferner wurden Materialbudgets zum Ausbau, Mittel für das Communitymanagement und Honorare für Künstlerinnen und Künstler unterstützend bereitgestellt.

Der Ankerplatz wird inzwischen bei etablierten Veranstaltungen in Stade wie z.B. der Langen Nacht genutzt bzw. eingebunden. Es aber wurden auch „eigene“ Veranstaltungen wie z.B. ein Handmade-Markt und die Havenliga initiiert und wiederholt.

Für den Betrieb des Platzes wurde ein gemeinnütziger Verein gegründet, der mit Unterstützung der lokalen Wirtschaft sowie diversen Kooperationspartnern und Stiftungen weitere Bereiche gestaltet. Das Konzept konnte bereits mehrfach landes- und bundesweit für Aufmerksamkeit sorgen und erhielt dafür mehrere Auszeichnungen.

Durch das Kernelement der modularen Gestaltung ist das Projekt skalierbar und potentiell auch in anderen Städten und Kommunen umsetzbar. Gemeinsam mit dem Forschungszentrum für soziale Innovation („ROSI“) der Universität Hamburg hat sich der Ankerplatz Stade e.V. beim so genannten DATI-Piloten des Bundesforschungsministeriums erfolgreich durchsetzen. In den kommenden 18 Monaten soll das Konzept unter dem Namen „FlexCity“ mit einem Konfigurator und einer Toolbox so aufbereitet werden, dass möglich viele interessierte Akteure davon profitieren können.

Dabei werden auch die vielen Herausforderungen des Projekts reflektiert, die sich in der Umsetzung des innovativen Vorhabens ergeben haben und nach wie vor vorhanden sind. Verschiede Faktoren haben in der Umsetzung für deutliche Verzögerungen gesorgt. Insbesondere bürokratischen Herausforderungen begegnet der Verein auch durch Beteiligung in der so genannten Urbanen Liga, dem ThinkTank junger Stadtmachender des Bundesbauministeriums.

Ankerplatz   Bildrechte: Jens Driessen, Stadt Stade

Artikel-Informationen

erstellt am:
09.08.2024

Ansprechpartner/in:
Stefani Thomas

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln