Die Dorfentwicklung
Die Dorfentwicklung ist Teil der sogenannten ZILE-Richtlinie des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums.
Diese „Zuwendungen zur integrierten ländlichen Entwicklung“ sollen zu
einer Verbesserung der Infrastruktur und zu einer nachhaltigen Stärkung der Wirtschaftskraft in
ländlichen Gebieten beitragen. Die Fördermittel kommen aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds
(ELER) und aus GAK-Mitteln (Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung
der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“).
Dorfentwicklung
Dachziegel und Dorfgemeinschaftshäuser
Das Amt für regionale Landesentwicklung betreut 51 Dorfentwicklungsverfahren
Der Antragsteller hätte es gerne praktisch und modern, doch es sind vor allem die alten Dachziegel, die den Charme des Gebäudes ausmachen. „Jedes Dorf hatseine eigene ursprüngliche Identität und die versuchen wir natürlich zu erhalten. Manchmal verhandeln wir dafür um jedes Detail.“, erklärt Annika Wangerin, die als Dezernatsleiterin die Dorfentwicklungsverfahren beim ArL Lüneburg verantwortet. Insgesamt 51 mit jeweils vier bis fünf kleinen Orten sind es im gesamten Amtsbezirk.
Gemeinsam mit ihrem 34-köpfigen Team trifft Wangerin dabei auf Menschen, die Haus und Hof sanieren wollen. Wer bei den Vorhaben bestimmte Auflagen beachtet, bekommt öffentliche Fördermittel. Um den Antragsteller*innen zu helfen, bietet das ArL auch Ortsbegehungen an. Annika Wangerin und ihre Kolleg*innen, darunter auch ein Bauingenieur und Kolleg*innen aus der Sachbearbeitung, die später die Anträge bewilligen, haben dabei immer das Dorf als Ganzes im Blick. „Das Schöne an unseren Dorfentwicklungsverfahren ist, dass wir nicht nur mit den Kommunen zusammenarbeiten, sondern die Menschen vor Ort mitnehmen können“, weiß die Juristin.
Die Verfahren sind über viele Jahre angelegt, einige davon stehen kurz vor dem Abschluss. „Wenn man jetzt durch die Dörfer fährt, sieht man, was sich alles verändert hat. Und wieviel der alten Bausubstanz erhalten werden konnte“, freut sich Ingenieur Kai Henschel, der die Antragsteller*innen mit seinem baufachlichen Wissen berät. „Im Gespräch mit den Leuten entwickelt sich oft erst eine Vorstellung davon, was alles geht und was man aus dem vorhandenen Gebäude machen könnte.“
Bis es soweit ist, haben die Antragsteller*innen einiges an Arbeit vor sich. Angebote müssen eingeholt und ein umfangreicher Antrag muss ausgefüllt werden. Das Amt für regionale Landesentwicklung berät bei allen Fragen.
Weitere Informationen zur Dorfentwicklung in Niedersachsen
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