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Großes Potenzial für Wasserstoffwirtschaft in Nordostniedersachsen

ArL und weitere Projektpartner ziehen positive Zwischenbilanz


Sehen großes Potenzial für Wasserstoffwirtschaft in der Region (v.r.n.l.): Monika Scherf (Landesbeauftragte), Maike Bielfeldt (IHK Stade), Ministerin Birgit Honé, Siegfried Ziegert (ARTIE) und Arne Engelke-Denker (TZEW)   Bildrechte: ArL, Pressestelle
Sehen großes Potenzial für Wasserstoffwirtschaft in der Region (v.r.n.l.): Monika Scherf (Landesbeauftragte), Maike Bielfeldt (IHK Stade), Ministerin Birgit Honé, Siegfried Ziegert (ARTIE) und Arne Engelke-Denker (TZEW)

Stade. Viele Windräder, geologische Besonderheiten und Industrieunternehmen, die schon heute „fossilen“ Wasserstoff erzeugen: Experten sind sich einig, dass die Elbe-Weser-Region großes Potenzial für eine wachsende Wasserstoffwirtschaft hat. Eine positive Zwischenbilanz zogen am (heutigen) Dienstag Vertreterinnen und Vertreter von Land, Kommunen und aus der Wirtschaft bei einem Treffen des Wasserstoffnetzwerks Nordostniedersachsen (H2NoN) in der IHK Stade.

Birgit Honé, niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, bedankte sich für die bisher geleistete Arbeit der Geschäftsstelle „Projektkoordination Wasserstoffwirtschaft“: „Das Wasserstoffnetzwerk Nordostniedersachsen ist seiner Zeit voraus. Dieses Netzwerk ist ein voller Erfolg und ich bin sehr froh, dass mein Ministerium mit der Förderung der Projektkoordination Wasserstoffwirtschaft einen Beitrag leisten konnte. Die Region packt ein bedeutendes Zukunftsthema an. Solche Initiativen zu unterstützen und zu fördern gehört zu den vornehmsten Aufgaben des Regionalministeriums.“

Auch die Landesbeauftragte Monika Scherf, die als Vorsitzende des Unternehmensbeirates zahlreiche Vertreter der Wirtschaft begrüßte, zeigte sich sehr zufrieden: „Wir haben viel erreicht und damit auch einen Grundstein für die Umsetzung der Norddeutschen Wasserstoffstrategie gelegt. Wir werden dieses erfolgreiche Projekt in den kommenden 36 Monaten fortsetzen, die Weiterfinanzierung des Netzwerkes ist so gut wie sicher: Dank unserer Landkreise und positiver Signale aus dem Wirtschaftsministerium“, so Scherf.

"Selten gab es so viel Zuspruch für ein Thema"

Die Geschäftsstelle besteht seit dem 1. November letzten Jahres und wird vom Land gefördert, eine Kofinanzierung steuern außerdem die elf beteiligten Landkreise hinzu. „Selten gab es so viel Zuspruch für ein Thema, die Landkreise haben sich daher dazu entschlossen, auch die Fortsetzung des Projektes finanziell zu unterstützen“, erklärt Siegfried Ziegert von der Arbeitsgemeinschaft der Technologieförderer der Landkreise (ARTIE), die neben dem Amt für regionale Landesentwicklung sowie den Industrie- und Handelskammern Stade und Lüneburg-Wolfsburg zu den Unterstützern gehört.

Die Hauptgeschäftsführerin der IHK Stade, Maike Bielfeldt, sprach sich dafür aus, die Wasserstoffwirtschaft durch den Abbau regulatorischer Hürden zu entlasten. „Die heutigen Rahmenbedingungen benachteiligen diese Zukunftstechnologie. In der Wasserstoffstrategie der norddeutschen Bundesländer lesen wir gute Ideen, die nun aber auch mit konkreten Maßnahmen umgesetzt werden.“

Die ersten Nutzfahrzeuge werden bereits umgerüstet

Die Voraussetzungen sind gut: Der weltweit erste Wasserstoffzug ist in Bremervörde beheimatet. Bereits heute werden große Mengen Wasserstoffs erzeugt, Speicherkapazitäten für Gas könnten in Salzkavernen erschlossen werden. Die ersten Nutzfahrzeuge werden heute bereits auf Wasserstoffantrieb umgerüstet. Das Betriebs-Know-how ist in der Region vorhanden. Darüber hinaus bietet die Region mit ihren zahlreichen Windkraftanlagen großes Potenzial für die Erzeugung von „grünem“ Wasserstoff (Power-to-Gas). An Orten wie Cuxhaven, Stade, Osterholz und Bremervörde haben sich bereits Keimzellen der Wasserstoffwirtschaft entwickelt.

„Die in den letzten Monaten durchgeführte Bestandaufnahme zeigt bereits jetzt sehr deutlich, dass die Region zukünftig modellhaft für die Erprobung und den Ausbau einer Wasserstoffwirtschaft stehen kann“, erklärt Dr. Roland Hamelmann, zuständiger Projektkoordinator beim Transfer-Zentrum Elbe-Weser (TZEW), an dessen Standort die Geschäftsstelle eingerichtet wurde. „Gemeinsam konnten wir eine Reihe konkreter Projektansätze identifizieren und entwickeln.“

Das Ziel: Modellregion werden

Innerhalb des Netzwerkes und seiner Projekte engagieren sich mittlerweile über 50 Unternehmen aus dem Amtsbezirk Lüneburg. Die Mitglieder des Konsortiums haben ein klares Ziel: Sie wollen gemeinsam Bund und Land überzeugen und eine von fünf Modell-Regionen in Deutschland werden. Ein entsprechender Wettbewerbsbeitrag im Förderprogramm "HyExpert" des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) wurde Ende September durch das TZEW eingereicht.

Um die bisher erzielten Erfolge abzusichern und die Netzwerkarbeit auszubauen, soll nach einer Übergangsphase ab dem 01.07.2020 ein GRW-Regionalmanagement mit dem Schwerpunkt „Wasserstoffwirtschaft“ die Arbeiten weiterführen.


Artikel-Informationen

erstellt am:
11.12.2019
zuletzt aktualisiert am:
09.06.2021

Ansprechpartner/in:
Claus Rehder

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