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Projekt-Förderung im Programm "Soziale Innovation"

Das Niedersächsische Ministerium für Bundes-und Europaangelegenheiten stellt im ersten Schritt 4,9 Millionen Euro aus dem EU-Förderfonds zur Verfügung


Ob Smartphones, E-Mobilität oder Künstliche Intelligenz – technologische Innovationen revolutionieren unseren Alltag. Dies bringt soziale Herausforderungen mit sich. Deren Bewältigung fördert Niedersachsen über das Programm „Soziale Innovation“ mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds Plus der Europäischen Union.


Nun wurden im ersten Durchgang für die neue EU-Förderperiode 2021 – 2027 elf Projekte in einer Gesamthöhe von 4,9 Millionen Euro bewilligt. Das Portfolio reicht vom Einsatz von Exoskeletten über die Gewinnung von Kita-Kräften bis zur Fernblutentnahme.

Europa- und Regionalministerin Wiebke Osigus spricht von einem sehr gelungenen Auftakt: „Offenbar liegen wir mit dem Programm „Soziale Innovation“ in Niedersachsen genau richtig. Die Nachfrage ist erneut angestiegen und von den bewilligten Projekten ist jedes für sich einzigartig“, sagt sie. „Soziale Teilhabe an technologischen Innovationen ist mir ein zentrales Anliegen. Neue Techniken bieten oft Chancen zur Beteiligung und Inklusion.“

Das Programm „Soziale Innovation“ läuft seit dem Jahr 2015. Für die EU-Förderperiode 2021-2027 stehen aktuell insgesamt 18,6 Millionen Euro zur Verfügung.

Weitere Informationen finden Sie hier:

www.mb.niedersachsen.de/soziale_innovation/soziale-innovation-208511.html


Aktuell geförderte Projekte:

Gesundheitswirtschaft Hannover:

- Exo-Skelette im Handwerk und in der Pflege. Das Projekt soll ein Netzwerk aus Wissenschaft, Unternehmen und Beschäftigten aufbauen und den Einsatz von Exo-Skeletten in bis zu 20 Handwerks- und Pflegeunternehmen erproben. Dabei sollen mögliche Einsatzgebiete, Tätigkeiten und Mehrwerte ermittelt und die Akzeptanz der Mitarbeitenden gesteigert werden.

Hannoverimpuls/Future Health Lab:

- Das Future Health Lab soll neue Lösungen für den Gesundheitsmarkt realisieren. Gesundheitsaffine Personen und Startup-Teams sowie Intrapreneur*innen und Entrepreneur*innen konzipieren gemeinsam mit dem Future Health Lab interdisziplinär Ideen. Dazu werden ein unterstützendes Netzwerk und ein Testumfeld aus Multiplikator*innen und Mentor*innen etabliert und Finanzierungsstrukturen identifiziert.

care pioneers Oldenburg:

- Pflege und Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum. Das Projekt zielt auf die Etablierung telemedizinischer und telepflegerischer Angebote im ländlichen Raum, um die Akteur*innen vor Ort zu entlasten. An einem zentralen Ort wird ein telemedizinischer Raum (TMR) errichtet und seine Eignung als Ersatz bzw. als Ergänzung zu Hausarztbesuchen untersucht. Um privat Pflegende im Alltag zu unterstützen und ihre pflegerischen Kompetenzen aufzubauen, ist eine Telepflegeplattform geplant. Digitale Lots*innen sollen die Nutzung der neuen Angebote erleichtern.

Regionales kooperatives Rheumazentrum Hannover:

- Kommunikation in der Praxis. Das Projekt hat eine moderne, schnelle und stets verfügbare Kommunikation sowie eine patientenintegrierte Praxisentwicklung zum Ziel. Eine zu entwickelnde App soll chronisch Kranken ermöglichen, sich gezielt auf Termine vorzubereiten oder Informationen zu medizinischen Themen zu erhalten. Ergänzt wird die App durch Umfragen und Online-Fragebögen beispielsweise zu Öffnungszeiten und Services. So sollen Telefonwarteschleifen abgebaut, Kommunikation verbessert und Versorgungsqualität gesteigert werden.

HÖB Emsland in Papenburg:

- Unternehmenswandel in multiprofessionellen Kitas. Der anhaltende Fachkräftemangel in Kitas erfordert innovative Lösungen. Das Projekt soll Personal aus anderen Berufsfeldern gewinnen, indem die dort erworbenen Kompetenzen weiterentwickelt und etabliert werden und der Qualifizierungsbedarf identifiziert wird. Außerdem sollen Teamkulturen und Managementkompetenzen gestärkt werden.

Hochschule Emden/Leer:

- Prozessdesign für lebendige Organisationen (ProlOg). Technologische und gesellschaftliche Entwicklungen fordern Arbeitsmarkt und Arbeitskulturen heraus. Auch verändern sich die Ansprüche vieler Arbeitnehmer*innen an die Motivation und Sinnhaftigkeit ihrer Tätigkeit. Das Projekt soll Unternehmen befähigen, entsprechende Änderungsprozesse anzustoßen.

Leuphana Universität Lüneburg:

- Transformation durch inklusive Arbeitswelten. Das Projekt soll die sozial-innovative Transformation durch inklusive Arbeitswelten vorantreiben und Unternehmen zu mehr sozialer Gerechtigkeit befähigen. Bei der Entwicklung, Testung und Evaluierung von Maßnahmen werden die Hürden von Unternehmen bei der nachhaltigen Einstellung von Menschen mit multiplen Vermittlungshemmnissen ebenso berücksichtigt wie etwaige Vorbehalte von Kund*innen.

Hochschule Emden/Leer:

- MIINTER – social Franchise zur Gewinnung Ehrenamtlicher. Das Projekt soll dem Rückgang an ehrenamtlichen Helfer*innen entgegenwirken. Die inzwischen oft weniger wirksame persönliche Ansprache wird dabei durch die Vernetzung der beteiligten bzw. initiierenden Vereine und Unternehmen über eine digitale Plattform ersetzt.

GrowPad Region Hannover:

- Beratung wohnungsloser Frauen per App. Das Projekt plant die Entwicklung und Einführung einer App für wohnungslose Frauen. Die App soll Wohnungslosenhilfe und Gewaltprävention vernetzen, Rechtssicherheit bei der Unterstützung schaffen und die Selbstbestimmungs- und Datenschutzrechte der wohnungslosen Frauen schützen. Effizienter Einsatz und Übersichtlichkeit der Hilfsangebote sollen die Motivation der Betroffenen zur Selbstfürsorge stärken.

Leuphana Lüneburg:

- Innovative Stellenprofile zur Fachkräftesicherung (job Lab). Das job Lab soll regionalen Unternehmen und Erwerbspersonen einen Raum geben, in dem frei gedacht und experimentiert wird und wo Job-Prototypen für die Zukunft entwickelt werden. Mit seinem Werkstattcharakter will das Job-Lab das Arbeiten von morgen schon heute definieren. Hierfür bringt das Job Lab Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen.

MH Hannover:

- Blut-mobil – Fernblutentnahme in ländlichen Gebieten. Ziel ist es, patientenfreundliche Systeme zur Selbstblutentnahme zu entwickeln, zu testen und einzuführen. Chronisch kranke Menschen werden oft von Fachärzt*innen betreut, deren Praxen häufig weit entfernt liegen. Das führt bei Terminen zu hohem Aufwand, auch wenn es nur um eine Blutentnahme geht. In diesen Fällen verspricht die Selbstblutentnahme ein enormes Sparpotential für Patient*innen und Praxen.

Artikel-Informationen

erstellt am:
26.05.2023

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